Es gibt typische Start-up Entwicklungsphasen, die jedes neu gegründete Unternehmen durchläuft. In unserem Blogartikel über die besten Tools für effektives Zeitmanagement haben wir Dir Alexander B. vorgestellt, Gründer eines fiktiven Start-ups, das Trekking-Rucksäcke aus alten Autoreifen herstellt. Anhand von Alexanders Werdegang wollen wir Dir in diesem Artikel die Start-up Entwicklungsphasen grob erklären – von der ersten Ideenentwicklung bis hin zur Reifephase.

Ideenphase: die aufregendste der Start-up Entwicklungsphasen

Alexander ist schon von Kindesbeinen an ein begeisterter Wanderer. Wann immer es seine Urlaubsplanung zulässt, zieht es ihn in die Alpen. Wichtigster Begleiter bei seinen alpinen Wanderungen ist der Rucksack. Da er mit den bisher getesteten Modellen nie gänzlich glücklich war, kam Alexander die Idee, selbst Trekking-Rucksäcke zu entwerfen und zu vertreiben. Er suchte ein stabiles Hauptmaterial, das Wind und Wetter trotzte, Belastungen aushielt und unempfindlich gegenüber Schmutz war. Seine Wahl fiel letztendlich auf recycelte Autoreifen – denn er wollte zusätzlich der Umwelt etwas Gutes tun.

Mutter eines jeden Start-ups: die zündende Idee.
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Erste Finanzierung in einen Prototyp

Da Alexander frühzeitig ein kleines Finanzpolster beiseitegelegt hatte, nutzte er dieses für die Herstellung eines Prototyps. Er experimentierte ausgiebig mit dem Design, der Haptik, den Details und der Funktionalität. Irgendwann war er zufrieden mit seinem Prototyp und sich sicher, dass dieser in die Produktion gehen könnte.

Seinen ersten Rucksack präsentierte er Bekannten, Kollegen, Freunden und Verwandten, die ihn in seinen Plänen bestärkten. Alexander nahm daraufhin eine umfassende Marktanalyse vor. Er überprüfte seine künftige Konkurrenz und legte seine Zielgruppen fest. Auch Überlegungen zu einem möglichen Geschäftssitz stellte er an. Anschließend setzte er sich an einen Geschäftsplan. Da er seine Rucksäcke im Netz verkaufen wollte, entwickelte er auch erste Ideen für einen Online-Shop.

Finanzierungsphase: die wichtigste der Start-up Entwicklungsphasen

Überzeugt von seiner Idee ging Alexander zur Bank, um einen Kredit anzufragen. Diesen brauchte er dringend, um sein Start-up Realität werden zu lassen. Doch der Termin war vor allem eines: ernüchternd. Die Bank lehnte ab, da sie Alexanders geplantes Unternehmen nicht als kreditwürdig ansah. Alexander war zunächst am Boden zerstört und sah seinen Rucksack-Prototyp schon in der Mülltonne verschwinden. Er recherchierte etwas im Netz und erfuhr, dass es verschiedene Wege für Start-up-Gründer gab und bis heute gibt, um an Geld zu kommen.

Förderkredite, Investoren, Crowdfunding-Projekte, Unterstützung durch einen Business Angel – die Möglichkeiten schienen Alexander plötzlich unbegrenzt. Er entschied sich schließlich dafür, einen Förderkredit bei der KfW Bank zu beantragen, der größten Förderbank in Deutschland. Diese bot Existenzgründern wie ihm verschiedene Förderprogramme als Darlehen, Beteiligungskapital und weitere Zuschüsse. Auf dem Förderkredit aufbauend erstellte Alexander schließlich – mit fachmännischer Unterstützung – einen ersten Finanzplan.

Gründungsphase: anmelden, anmelden, anmelden

Nachdem die Finanzierungsfragen geklärt waren, begann es für Alexanders Start-up ernst zu werden. Vor ihm lagen nun Stapel an Anträgen für verschiedene Ämter und Stunden, um diese detailliert auszufüllen. Doch zunächst musste sich Alexander überlegen, welche Rechtsform sein Unternehmen eigentlich haben sollte.

Rechtsform: GmbH, KG oder OHG?

Weil Alexanders bester Freund Felix H. von seiner Geschäftsidee begeistert war, stieg dieser überraschend mit in die Geschäftsgründung ein. Die beiden einigten sich darauf, eine Zwei-Personen-GmbH zu gründen. Alexander und Felix erhielten 50 % der GmbH-Anteile. Auch bekamen sie so jeweils 50 % der Stimmrechte und Anspruch auf die Hälfte der Gewinnausschüttung. Alexander konnte seine Marketing-Kenntnisse mit ins Unternehmen bringen; Felix hingegen konzentrierte sich auf den kaufmännischen Part – und steuerte ein zusätzliches Finanzpolster bei.

Ämter, Anmeldungen, Formulare ausfüllen – von enormer Bedeutung für die Start-up-Gründung.
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Nun hatte Alexander tatkräftige Unterstützung bei der Anmeldung. Zu den Ämtern, bei denen sie ihr Unternehmen anmelden mussten, gehörten unter anderem:

  • Gewerbeamt
  • IHK (meist automatisch durch die Anmeldung beim Gewerbeamt)
  • Handelsregister / Partnerschaftsregister (erfolgt nach der notariellen Beurkundung des Gesellschaftervertrags durch den Notar)
  • Finanzamt bzw. Beantragung einer Steuernummer
  • Sozialversicherung (sobald sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter beschäftigt werden)

In den folgenden Wochen berieten sich Alexander und Felix über noch ausstehende wichtige Fragen zu Buchführungsform und Preispolitik. Hier recherchierten sie intensiv, um anschließend erste Kalkulationen aufzustellen. Um eine fortwährende Zahlungsfähigkeit sicherzustellen, führten Alexander und Felix Gespräche mit Investoren. Auch eröffneten sie ein Unternehmenskonto bei ihrer Hausbank.

Aufbauphase: jetzt geht es erst richtig los

Rechtlich war alles unter Dach und Fach. Infolgedessen konnten die beiden sich endlich auf die Produktion ihrer Trekking-Rucksäcke konzentrieren. An diesem Punkt war das Start-up endgültig in die operative Geschäftstätigkeit eingetreten.

Alexander und Felix hatten in einer norddeutschen Großstadt einen Produzenten gefunden, der die Trekking-Rucksäcke nach ihren Vorgaben anfertigen konnte. Es dauerte nicht lang, bis die ersten fertigen Rucksäcke vom Band rollten. Alexander feuerte Marketingkampagnen los, damit sein Produkt on- und offline Bekanntheit erlangte. Nach einigen Wochen freuten sich Alexander und Felix, als sie die ersten Rucksäcke verkauft hatten.  

Wachstumsphase: erste Früchte ernten

Seit der Unternehmensgründung waren einige Monate vergangen. Die Trekking-Rucksäcke erfreuten sich wachsender Beliebtheit. Mit Social Media-Kampagnen, Influencer-Marketing und einer ausgereiften Content-Strategie hatten es Alexander und Felix geschafft, dass ihr Online-Shop nachhaltig gewinnbringende Besucherzahlen verzeichnete.

Natürlich wollten sich die beiden nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, weshalb sie eine Expansionsstrategie entwickelten. Neue Zielgruppen sollten erschlossen werden und die beiden wollten den Schritt in den stationären Handel wagen. Auch wurde ihnen bewusst, dass ihr Unternehmen langsam eine Größe erreicht hatte, die ein professionelles Management erforderlich machte. Daher zogen sie Maßnahmen zur Umstrukturierung und die Einstellung von Mitarbeitern in Betracht.

MIT DER WACHSTUMSPHASE GEHT ES FÜRS START-UP BERGAUF.
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Reifephase: mit Blick in die Zukunft und Fokus auf die Zielgruppe

Alexander und Felix haben es geschafft und die typischen Start-up Entwicklungsphasen hinter sich gebracht. Ihr einst kleines Start-up ist mittlerweile zu einem lukrativen Unternehmen gewachsen, das sich am Markt etabliert hat.

Anstatt weiterhin ein aggressives Wachstum anzustreben, konzentrieren sich die beiden heute auf die Zukunft. Um auf lange Sicht konkurrenzfähig zu bleiben, beobachten sie den Markt und entwickeln Strategien für ein erweitertes Produktsortiment. Auch Überlegungen zur Prozessoptimierung, Technologien und innovative Finanzierungen rücken in den Fokus ihres Geschäfts – folglich natürlich nie, ohne dabei ihre Zielgruppe aus den Augen zu verlieren.

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